Robert Huber wurde am 20. Februar 1937 in München geboren und ist immer dort geblieben. Ab 1947 besuchte er das Humanistische Karls-Gymnasium. Mithilfe eines Stipendiums des Bayerischen Ministeriums für Erziehung und Kultur und der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte er von 1956 bis 1960 Chemie an der TU München. Die Möglichkeit, Moleküle von wunderschön regulärer Gestalt zu planen und herzustellen, haben Robert Huber damals tief beeindruckt. Zusammen mit Walter Hoppe, der die Röntgenanalyse von Molekularstrukturen entwickelt hatte, gelang es Huber, Hoppes Methode bei dem Problem der molekularen Strukturlösung des Insektenhormons Ecdyson anzuwenden. In Zusammenarbeit mit den Entdeckern von Ecdyson wies Huber nach, daß das Insektenhormon den Hormonen von Säugetieren ähnelt, ein erster Einblick in die Evolution der Säugetiere, widergespiegelt in molekularen Strukturen. Diese Entdeckung überzeugte Robert Huber von der Bedeutung der Kristallographie. Mit der Unterstützung seines Mentors Hoppe befaßte sich Huber mit größeren Molekülen, Proteinen, und entwickelte Methoden und Instrumente, um sie mithilfe der Kristallographie zu analysieren.
Proteine sind dichtgepackte Aminosäureketten von 1000 bis 50000 Atomen, die häufig in Verbindung mit Metallen oder organischen Kofaktoren auftreten. Sie beschleunigen chemische Reaktionen, transportieren Lichtenergie und Elektronen und wandeln Licht in elektrische Energie in der Photosynthese viel effizienter um, als es technische Systeme vermögen.
Auf der Basis von dreidimensionalen Strukturen kommen wir dem Verständnis der Grundlagenchemie und -physik hinter den biologischen Reaktionen näher und beginnen zu verstehen, warum Mutationen biologischer Moleküle Krankheiten verursachen. Dieses Verständnis ermöglicht es uns, Medikamente für therapeutische Zwecke zu planen und zu entwickeln.
Das Forschungsgebiet Robert Hubers befindet sich am Schnittpunkt von Chemie, Physik und Biologie. Jedes neue untersuchte Protein führt in einen neuen Teil der biologischen Welt mit verheißungsvollen, aufregenden Entdeckungen.

 

 

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