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Heinz Greiffenberger will nicht „Sanierer“ genannt werden – er ist Unternehmer mit Leib und Seele. Sein Programm lautet: Greiffenberger AG. Nach einer erfolgreichen lndustriekarriere begann Greiffenberger mit einem Eigenkapital von 350.000 DM, aus maroden Betrieben eine Firmengruppe zu errichten. Sein Konzept war ebenso einfach wie überzeugend: Offene Informationen nach innen und außen, um die Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu wahren, sowie fähige Geschäftsführer und marktorientierte Unternehmenskonzeptionen einzufahren. In kurzer Zeit schrieb das erste Unternehmen, der Augsburger Bandstahl- und Sägenhersteller J. N. Eberle und ebenso die Marktredwitzer Elektroantriebsfirma Adam Baumüller AG, schwarze Zahlen. Als Krönung führte Greiffenberger seine Unternehmensgruppe 1986 an die Börse, damals ungewöhnlich für mittelständische Unternehmen. Nach der Wiedervereinigung folgte die Übernahme eines Werkes in Plauen/Sachsen, das sich ebenso erfolgreich entwickelte. Heute sind in der Gruppe fast 1400 Mitarbeiter beschäftigt, deren Arbeitsplätze durch hohe Investitionen gestützt werden. Als Flüchtlingsjunge mußte Greiffenberger mit 14 Jahren die Schule verlassen, um seinem Vater in einem kleinen Betrieb als Lehrling für Rundfunk- und Fernsehtechniker zu helfen. Als junger Mann hatte er die Idee, Japan kennenzulernen, mit dessen Kultur und Sprache er sich intensiv beschäftigte. Er verdiente sich Geld im Hamburger Hafen, um mit einem Ticket dritter Klasse im Jahr 1961 nach Yokohama zu fahren. Als er aus Japan zurückkam, baute er eine Vertriebsfirma für hochwertige Elektronikgeräte des Matsushita-Electric-Konzerns mit einem bundesweiten Vertriebsnetz auf. Greiffenberger war aber mit dem Erfolg nicht zufrieden, da er selbst produzieren wollte anstatt nur zu vertreiben. Philip Rosenthal hörte von ihm und gewann ihn mit 32 Jahren als Vorstandssprecher der Rosenthal Technik AG, einem führenden Unternehmen für Industriekeramik, das er über ein Jahrzehnt erfolgreich leitete. Jahrzehntelang betrieb er systematisch Aus- und Weiterbildung in Managementtechniken. Greiffenbergers Wissen, Aufgeschlossenheit und Begeisterung spiegelt sich auch in seinen zahlreichen Funktionen wider. Er arbeitet aktiv in Verbänden und Kammern mit, ist Mitbegründer des Forschungszentrums für den Mittelstand an der Universität Bayreuth und war bis 1992 Mitglied der von der Bundesregierung eingesetzten Deregulierungskommission, später der Monopolkommission. Sein Credo „Die scharfe Trennung zwischen Freizeit und Beruf ist ein großer Fehler“ lebt der Unternehmer jeden Tag. |
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