5. Woche

Montag 21.10.96

Montag morgen alles schlecht, Hektik Hektik. Ganz im Gegenteil, erstmal gemütlich Kaffee getrunken, danach relaxt geduscht und unsere sieben Zwetschgen zusammen gepackt. Anschließend haben wir unsere Rucksäcke an der Rezeption abgegeben und sind in die Tanke gefahren zum tanken und Staub saugen. Das Auto wieder zurückgebracht und mit der Tram in die Stadt gefahren. Und weil wir ja eine Tageskarte gelöst hatten, muß man sie auch ausnützen, also bis zur Endhaltestelle gefahren und weil da nichts war, sofort wieder in die Tram eingestiegen und zurück in die Stadt gefahren. Außerdem hatte ich schon wieder mal einen CD - Laden entdeckt. Außer, dass Volker ein sündhaft teures Hemd gesehen hat, war dort nicht viel zu holen. Also gut, dann gehen wir halt wieder. Aber nicht zu Fuß, sondern per Tram. Nach einem ermüdenden Post Besuch hatten die Herren schon wieder Durst. Ich versprach ihnen Ihren guten Soave von Vortag und nach einem kurzen Zwischenstop bei Hungry Jack`s war es dann soweit, das erste mal, ich hatte die Herren unabsichtlich in die flasche Richtung gelotst. So ein Pech. Udo war ein bißchen genervt, da durch diesen Umweg sein Trinkplan durcheinander geschmissen wurde. Ende gut alles gut, die Herren bekamen noch ihre Flasche Soave und mit etwas Engagement ließ sich die Verzögerung auch wieder aufholen. Langsam war es an der Zeit von Melbourne und unserem Ford Falcon 4,0 Liter Abschied zu nehmen. Nur noch 4 Bier in der Küche in unserer Unterkunft und 22 km trennten uns vom Flughafen. Pünktlich um 17 59 haben wir unseren Ford Falcon 4,0 Liter wieder abgegeben und machten uns auf den Weg in den Flughafen. Waren wir überhaupt richtig, nachdem es zwei Flughäfen in Melbourne gab; Udo machte das aber sofort gut, obwohl er irgendwie ziemlich verschlafen wirkte. Auf jeden Fall waren wir hier richtig und wir konnten auch sofort unser Gepäck abgeben. Nachdem wir das alles hinter uns gebracht hatte, konnte man sich relaxt in die Flughafen Bar setzen. Die Herren stellten geschwind einen Gin Tonic Trinkplan bis 20 45 auf, wobei ein Kredit Karten Limit von 20 Dollar zu beachten war und ein Gin Tonic 4, 70 Dollar kostete. Die Zeit verging wie im Flug, das Plansoll wurde erfüllt, und um 20 55 sind wir dann an Bord gegangen. Angelika war so nett und hat uns in Perth wieder vom Flughafen abgeholt. Nach einem kurzen Schwätzchen gingen wir dann etwas geschafft ins Bett.

Dienstag 22.10.96

Endlich wieder mal in einem anständigen Bett geschlafen und in einer peinlich sauberen Dusche geduscht. Nach dem Frühstück mit Angelika sind wir zur Bushaltestelle gelaufen, um alles in der Stadt gut zu machen. Das heißt, Flugtickets ändern und Auto mieten. Ersteres ging leichter von statten als letzteres. Also die Flugtickets von Volker und mir waren null komma nichts geändert und zur Belohnung hatten wir uns dann auch wohl wirklich ein Bier verdient.
Doch aus relaxtem Bier trinken wurde auf einmal eine heiße Diskussion über Kindererziehung, in der Volker meist nur zwischen Udo und mir zu schlichten versuchte. Jedoch wollte ihm das irgendwie nicht so recht gelingen. Und, man mag es kaum glauben, irgendwie haben wir uns dann doch noch geeinigt, der Udo und ich. Endlich konnte man sich wieder wichtigeren Dingen zuwenden, wie zum Beispiel den Mieten unseres Autos. Im Reisebüro hatten wir eine Adresse bekommen, die wir nun zielstrebig ansteuerten. Aber irgendwie wollte uns der Typ über den Tisch ziehen. Für einen Kleinwagen sollten wir 67$ zahlen, dafür hatten wir bei Hertz einem Ford Falcon. Wir mögen zwar Touristen sein, aber blöd sind wir net! Deshalb beschlossen wir wieder in unser altes Reisebüro zu gehen, da weiß man was man hat, na dann gute Nacht. Dort angekommen hatte der Herr Kilian so unerträglich Hunger, dass er sofort Fast Food zu sich nehmen mußte, also mußte ich mit Udo alleine die schwere Entscheidung des Automietens übernehmen. Doch irgendwie war dann plötzlich alles gut, in 15 Minuten sollten wir von unserem mit Auto abgeholt werden und alle Probleme waren gelöst, einschließlich das mit Volkes leeren Magen.
Bevor wir zurück in die Glenmoy Ave. fahren, wollten die Herren noch unbedingt einen Bottle Shop heimsuchen, mit Widerwillen steuerte ich den Parkplatz an, wo sich der Bottle Shop befand, aber was will man machen. Zu Hause bei Angelika war absolute Stille angesagt, Kristin bekam nämlich Mathe Nachhilfe von "Dr. Einstein". Sogar das Öffnen einer Bierdose in Udo´s Zimmer war schon zu laut. Doch wir sind ja nicht dumm, dann bekommt die Bierdose halt einen Schalldämpfer ( Udo´s Bettdecke) aufgesetzt, dann hörst do gar nix mehr. Meisterleistung eines Maschinenbauers. Damit unsere Mägen nicht so laut knurrten, wurden wir mit Schokoladen - Kuchen, den Kristin gebacken hatte und Sahne ruhig gestellt, zumindest bis es Abendessen gab. Nach der Nachhilfe gesellte sich Kristin etwas zu uns, der Leistungs - Zuwachs war ihr ins Gesicht geschrieben. Dann war es endlich soweit, Abendessen. Schwarzbrot, Gurken, Leberwurst, Schinken, Käse und und und, einfach geil. Nach dem Abendessen haben wir uns dann gemeinsam das erste Drittel unserer Videotrilogie angeschaut, und ich darf mit Stolz behaupten, für meine, besser gesagt unseren ersten Spielfilm nicht schlecht. Also mit Police Academy können wir locker mithalten. Das zweite Drittel konnten wir uns leider nicht mehr reinziehen, weil Angelika unbedingt auf diesen Fernseher ihre Serie anschauen mußte. Nun gut, dann vergnügten wir uns eben zu viert in Udo´s Zimmer, des is uns fei wurst!
Aber so gegen 23 30, Kristin mußte ins Bett, zumindest nach Anweisung ihrer Mutter, auch uns zog es so langsam die Augen zu und so ging man halt gemeinschaftlich schlafen, aber alle in getrennten Betten. Übrigens, es regnete Hackstöcke und irgendwie wurden wir das Gefühl nicht los, dass es uns wie Gargamel geht. Überall wo er ist, ist Regen und schlechtes Wetter; na mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Mittwoch 23.10.96

So zwischen 8 00 und 8 30 krochen wir langsam aus unseren Kojen. Nach einem ausgedehnten Frühstück brachen wir so gegen 9 50 Richtung Monkey Mia auf. Vorher mußten noch die Zimmer aufgeräumt werden, denn die Rein(e)machfrau hatte sich für diesen Tag angesagt. Nun gut das mußte uns nicht mehr kümmern, wir waren "Back on the road". Auf halben Weg nach Geraldton lagen die Pinnacles. Irgendwelche mysteriösen Steine die einfach so zum Spaß aus dem Boden herausragten. Abgefahren!!! In Deutschland wäre das bestimmt wegen Stolpergefahr verboten worden! Doch Steine hatten wir bisher schon mehr als genug gesehen, deshalb schnell weiter Richtung Geraldton zumal schon wieder überall Japaner standen, um Fotos zu schießen.
Udo war bei den Pinnacles angeblich wegen meines unsicheren Fahrstils aufgewacht, dabei waren es die schlechten Straßenverhältnisse. Sein Herz schlug jedoch höher als er die rote Sandpiste sah. Die Folge davon war, er mußte sofort den Mitsubischi und sein Fahrwerk auf Geländetauglichkeit testen. Und jeder, der Udo kennt, weiß wie ein Udo-Auto-Test aussieht bzw. sich anfühlt!
In Geraldton angekommen hatten wir so dermaßen Hunger, dass die Suche nach einem passenden Restaurant ziemlich kurz ausfiel. – Es gab nicht viel mehr als das Eine – "Food Hall" war der klangvolle Name des Restaurants, das Speisekartenmotto war verschiedene Speißen aus verschiedenen Nationen von Australiern gekocht. Beim Essen wurde der Beschluß gefaßt die Nacht in Geraldton zu verbringen und wie der Zufall so spielt, fanden wir beim planlosen umherfahren eine Backpackers – Unterkunft. Also kurzerhand eingecheckt und ab in die nächste Bar in der Stadtmitte. Viel hatte das "Nest" ja nicht zu bieten, vielleicht war ja das der Grund dafür, dass sich Volker alleine mit einer Flasche Wein wegschädelte. Um 22 00 hieß es "Last Order", die Randsteine wurden in Geraldton nun hochgeklappt. Also auch für uns Zeit zu bezahlen (Creditcard, was sonst) und ins Bett zu gehen, besser gesagt in unsere kuschelig warmen Schlafsäcke. Das war der Plan, doch die Invasion Mücken in unserem Zimmer versprach für die Nacht nichts Gutes Ach ja, das Wetter hatte sich gebessert. Mutter Natur hat uns wohl von dem bösen Fluch des schlechten Wetters befreit.

Donnerstag 24.10.96

früh, so gegen 8 00 aufgestanden und hurtig was gefrühstückt. Ein langer Weg von 400km bis Monkey Mia lag noch vor uns, sowie diverse Sehenswürdigkeiten, die uns die Langweile der Fahrt vertreiben sollten. Bevor Geraldton mit ruhigem Gewissen verlassen konnten, mußten noch zwei Ansichtskarten her. Warum der Aufwand??? Die unglücklich in Gerald S. verliebte Saskia V. bekam eine Karte aus Gerald-ton und Gerald bekam natürlich auch eine Karte in der stand, dass Saskia eine Karte aus Gerald-ton bekommen hat. Kompliziert, keineswegs. Naja irgend etwas blödes fällt einem halt immer ein und deshalb stellte diese Aktion auch kein Problem für uns dar. Jetzt konnte es also endlich losgehen. Bis zum ersten Zwischenstop an einem Strand dessen Name mir leider entfallen ist, an dem ich aber durch Udo`s Hilfe unfreiwillig Baden gegangen bin. Doch bei Außentemperaturen von 28°C im Schatten sind nasse Hosen kein so großes Problem. Der zweite Halt war "Shell Beach", ein Strand der weder aus Sand noch aus Steinen, sondern durch und durch aus Muschelschalen bestand. Laut dortiger Informationstafel ist die Muschelschicht an manchen Stellen bis zu 5m dick. Der ganze Strand stellte also ein gigantisches Muschel – Massengrab dar und wir mitten drin. Bei jedem Schritt knackten die "Gebeine" der toten Muscheln unter unseren Füßen. Nach einem "Take a picture" oder war es "Make a film" ging es weiter zur "Little Lagune", ein kleiner Salzwassersee, der vom Meer durch Verkettung mehrerer Zufälle abgetrennt wurde. Das Wasser war glasklar und meterweiter seichter, weißer Strand. Einfach abgefahren, dieses Kleinod. Der größte Gewinn allerdings lag in der Ruhe und Gelassenheit die dieser Ort ausstrahlte. Keine Massen von Touristen, Sonnenstühle oder Sonnenschirmen störte diese Gefühl.
Nun lagen nur noch 50 km bis Monkey Mia vor uns, das Ziel der langen Fahrt lag in greifbarer Nähe. Nach dem Einchecken im Monkey Mia Ressort begutachteten wir unser zukünftigen Schlafplatz. Das war ein Wohnwagen, ohne Klimaanlage bei 30°C im Schatten, na toll. Nun gut für ein, zwei Nächte wird es schon gehen. Aber auf jeden Fall ein Grund, um etwas zu trinken. Also sofort in die erst beste Kneipe, es gab nur eine, wo sich die Herren auch gleich ein Bier reinzogen. Da es nichts anderes gab, beschlossen wir, hier auch das Abendessen einzunehmen. Volker und ich hatte als Vorspeise Kängurufilet und im Hauptgang eine Meeresfrüchteplatte. Udo aß gefrorene Kinderkacke und wußte nicht so recht, ob es ihm schmecken sollte oder nicht. Nun gut, mit einer Flasche australischen Wein, denn die australischen Weine sind von hervorragender Qualität, bringt man Alles runter. Der Rest des Abends viel dann eher kurz aus, denn zum einen waren wir gestopft voll zum anderen werden in Monkey Mia um 23 00 die nicht vorhandenen Gehsteige hochgeklappt; dann bleibt, wie sollte es anders sein nur der kuschelig warme Schlafsack. – Monkey Mia ist eine Wohnwagensiedlung in der Wüste, ausschließlich für "wal and dolphin watching" angelegt - Vor dem Schlafsack stand noch ein Anruf in Deutschland. Anja Schö. hatte heute Geburtstag, ein Grund ihr zu gratulieren und gleichzeitig mitzuteilen wie schlecht hier in Australien Alles ist.

Freitag 25.10.96

Ziemlich früh für Urlaubsverhältnisse, klingelte der Wecker um 7 00. Im Ressortoffice hatten wir nämlich erfahren, dass die Delphine immer so gegen 7 30 in die Bucht kommen. Also das High - End Equipment gepackt und ohne Frühstück mühsam an den Strand geschleppt. Ja, und da waren sie ja auch schon, wobei aber mehr Menschen am Strand standen als Delphine im Wasser waren. Doch dann plötzlich "blauer Bildschirm" der Film war voll und die Batterien der Videokamera leer. Da hilft nur noch ein RESET und neu booten. Also sind wir hoch ins Restaurant gelaufen und haben uns erstmal jeder einen Cappuchino bestellt, danach sieht die Welt gleich viel besser aus. Nun war uns allerdings ziemlich langweilig und was macht man, wenn einem langweilig ist im Urlaub??? Man bestellt sich einen Wein, denn "ein Glaserl Wein macht lustig und net dick". Unter den ungläubigen Blicken der Bedienung, die übrigens ziemlich geil war (Christina), tranken wir unsere erste Flasche Weißwein. Und wie Wunder, aus eins wurde zwei und aus zwei wurden drei. Dazwischen waren wir zur Abkühlung ab und an im Wasser oder am Strand, um die Delphine zu beobachten. Bevor wir so gegen 12 00, keiner weiß es mehr so genau, in unseren Wohnwagen gingen, bestellten wir noch einen Tisch fürs Abendessen. Jetzt konnten wir relaxt unseren Vormittagsrausch ausschlafen. Am Nachmittag so gegen 17 00, das Ungemach war weggeschlafen war uns schon wieder ein bißchen langweilig, zumal es erst um 19 00 Abendessen gab. Nun gut, dann ißt man eben aus Langeweile ein Sandwich, schneidet sich die Haare, geht Duschen, rasiert sich, raucht oder auch nicht usw. usw.. Endlich war es 19 00, nun konnten wir endlich Food aufnehmen. Volker und ich aßen wieder Känguru, weil es ja schon am Vortag ziemlich geil geschmeckt hatte. Udo bestellte mal was anderes als gefrorene Kinderkacke. Scheinbar war sie doch nicht so der Hit. Auf Wein hatte beim Essen keiner so richtig Geschmack, woran das wohl liegen mag. Die Herren tranken also ein, zwei, viele Bier und ich wie sollte es anders sein Cola. Den Abschluß bildete eine Käseplatte und siehe da, der Appetit auf Wein (Merlot) kam zurück, Gott sei Dank. Genauso wie tags zuvor wurden um 23 00 die Lichter gelöscht, also schnell noch jeder einen Gin Tonic & Black Sambucca getrunken und dann ab in unseren kuschelig warmen Schlafsack.

Samstag 26.10.96

In dem Wohnwagen kann kein Mensch vernünftig Schlafen. Mir war unterm Dach ständig zu warm. Udo, unter mir hatte ein Bett in dem wahrscheinlich vorher Mr und Mrs Fatman geschlafen haben. Laut Udo`s Aussage, war es eine einzige Kuhle, außerdem hat das Bett gequietscht, unglaublich. Also was blieb uns da nur übrig als wieder in s Restaurant zu gehen. Christina empfing uns mit der Frage "A bottle of wine?" Wir lehnten jedoch dankend ab und zogen es vor erst mal einen Cappuchino und etwas zum Frühstück zu bestellen. Doch da waren sie wieder, diese verfickten, aufdringlichen, geiselnten Fliegen. Ständig und fortna saßen sie einem im Ohr oder man hatte eine während dem Kauen im Mund oder sie krabbelten einem in die Naaaaase. Es war komplett widerlich, quasi stieg der Grad der Gegeiseltheit ins Unendliche. Das war auch der ausschlaggebende Grund die Zelte in Monkey Mia abzubrechen und nach Perth zurück zufahren. Schließlich sind wir ja die Krönung der Evolution, haben ein Auto, Führerschein und können somit der Geisel der Menschheit, den Fliegen, davonfahren. Und so ging es mit Udo`s Hilfe und ca. 160km/h, bei erlaubten 100km/h Richtung Perth. Unser elender, reiskochender Spritfresser, auch Mitsubischi Magna genannt, drückte auf Grund der häufigen Tankstops etwas den Geschwindigkeitsschnitt. Ungefähr 300km vor Perth, Udo hatte die Schnauze voll vom Autofahren, durfte ich wieder den Reiskocher fahren. Volker durfte nicht fahren, weil er noch zu klein ist (>25). So gegen 18 30 trafen wir wieder in der Glenmoy Avenue ein, wo uns ziemlich entgeisterte Blicke von Angelika und Kristin empfingen. Das Auto ausgeladen und sofort unter die Dusche. Bevor wir uns jedoch so richtig ins samstagabendlich Nachtleben von Perth stürzen durften, mußten wir uns noch den kritischen und prüfenden Blicken von Angelika, Kris uns ihrer Freundin stellen. Dann ging es los. Mit dem Auto fuhren wir nach Northbridge, das Kneipenviertel in Perth und bereits nach kurzer Suche fanden wir einen ziemlich zentralen Parkplatz. Die letzte Hürde die nun noch zu nehmen war, war der leere Magen. Doch es gibt ja genügend Pizzabäcker, die für wenig Geld viel satt machen. Geschafft, jetzt stand einem super Abend nichts mehr im Wege. Doch was war das? Eine 10km lange, oder war sie doch kürzer, Menschenschlange stand vor der Disco "Havanna". Vielleicht sieht die Welt ja besser aus, wenn man einmal um den Häuserblock läuft. Auf jeden Fall gibt es dabei viele Dinge und Sachen zu sehen, Titten und Ärsche, Frauen die auf offener Straße unsittlich begrapscht werden usw.. Einfach die Hölle. Vor allem, wenn man bedenkt das jetzt es jetzt Winter wird, zumindest für die armen Menschen auf der Nordhalbkugel. Zurück am "Havanna" die Schlange war inzwischen etwas kleiner geworden, haben wir beschlossen uns das jetzt auch mal anzutun. In der Disco kam es fast zum Supergau, warum gibt es keine Netzhautschoner, so wie es beim Computer einen Bildschirmschoner gibt, der verhindert das sich Bilder einbrennen. Es war einfach unglaublich was sich dem Männerauge bot. Volker war geringfügig von der guten House Music gegeiselt, selbst der Anblick schöner Frauen mochte ihn nicht so recht entschädigen. So gegen 1 00, Udo und mir stand schon das Wasser in den Augen, wechselten wir die Location. der nächste Club hieß "Planet". Als wir dort ankamen, wie immer eine Schlange vor der Eingangstür, stolperten hunderte von besoffenen Kids aus dem Club heraus. Nach Udo`s fachkundiger Meinung ist es unmöglich so besoffen zu sein, zumindest schafft er es nie und das will was heißen. Nach ca. 20min waren wir dann endlich drin. Und der erste Eindruck. Wie das "Rockwerk" in unserer Heimatstadt. Es roch nach Bier und Zigarettenqualm, abgestürzte Typen everywhere, Bierdosen lagen zu hunderten auf den Fußboden und bei jedem Schritt mußte man damit rechnen, dass einem die Schuhe am versifften Teppichboden festklebten. Dazu kam noch komplett abgefahrene Musik, die kein Mensch kennt, zumindest wenn er von der Nordhalbkugel kommt, und Leute die darauf wie wild abtanzen. Auf den installierten TV-Geräten lief nebenbei die Ran & Stimpy Show. So gegen 2 30 hatten wir genug, der Tag war ja ziemlich lang gewesen und so machten wir uns auf den Heimweg in unsere kuschelig warmen, nein nicht Schlafsäcke, sondern Betten. Zu hause fielen wir ins Bett mit der festen Absicht mindestens zweistellig zu schlafen. Na mal sehen ob das was wird. Anmerkung: Volker hat seine Sonnenbrille (die Zweite) immer noch.

Sonntag 27.10.96

Also das mit zweistellig Schlafen hat irgendwie nicht so funktioniert, denn ich bin so um 9 00 aufgewacht. Nach einer Morgenzigarette, die eigentlich beschissen schmeckte war mir tierisch langweilig. Damit hatte ich keine andere Wahl, Volker und Udo mußten jetzt auch aufstehen. Ich denke für diese Tat haben sie mich ein bißchen gehaßt. Aber nach dem Frühstück, das ziemlich lang und ausgiebig war, war die Welt für uns alle wieder in Ordnung. Außerdem "Morgenstund hat Gold im Mund".
Angelika und Kris waren nicht zu hause, ein Fest in der Schule, eine wunderbare Gelegenheit die neu erstandenen CD`s in einer angebrachten Lautstärke zu hören. Dabei wurde der Frühstückstisch aufgeräumt und anschließend schickte sich Udo an den Pool zu säubern, damit wir ihn das erste mal einweihen konnten. By the way, inzwischen hatte es 29°C im Schatten. Da hilft nur eine Abkühlung im Pool, näheres zeigt der Videofilm. Am frühen Nachmittag dann, kamen Angelika und Kris von der Schule zurück. Kris weigerte sich standhaft in den Pool zu gehen, solange wir im Garten sitzen und ihr beim Baden zusehen. Selbst beste Argumente unsererseits mochten sie nicht überzeugen. Naja dann eben nicht, uns war ja nicht warm, wir kamen ja gerade aus dem Pool. So gegen 16 00 war dann Kaffeekränzchen auf der Terrasse angesagt, mit Schokoladenkuchen, Kaffee usw.. Während des Kaffeetrinkens reifte in uns allen der Entschluß, dass Udo am Abend für uns Spaghetti kocht. Bis dorthin verbrachte man, frau nicht, weil sie sich schämte, am Pool im Garten und ließ dabei den Herrgott einen guten Mann sein. Bevor ich aber mein wohlverdientes Abendessen einnehmen konnte, durfte ich noch mit Angelika zu ihren ehemaligen Nachbarn fahren, um diverse Bücher zurückzugeben. Mike und Maria, so heißen die beiden, waren ziemlich nett und ich wurde sofort aufs herzlichste mit einem Glas Rotwein in ihren Kreis aufgenommen. Da hätte man es durchaus länger aushalten können, doch daheim stand das Essen auf dem Tisch. Also schnell, schnell nach Hause und wenn man schon mal mit Rotwein angefangen hat, dachte ich mir, sollte man damit auch weiter machen. Während des Essens und auch später zum Fernsehen "Robin Hood – Men In Tights" trank ich mit den anderen gemütlich eine Flasche australischen Merlot, denn australische Weine sind von hervorragender Qualität und machen auch hervorragend besoffen. Die Folge war, dass ich hundemüde wurde, zumal mich die Sockenschlacht mit Volker doch mehr gefordert hatte als ich gedacht hatte. Für mich war der Abend gelaufen und ich trollte mich direkt in mein Bett und ging auch nicht mehr über LOS => keine 2000$, oder wie war das!?
Die beiden anderen Herren waren noch etwas länger wach und führten noch schwierige Diskussionen über Erziehung, Erziehungsstile und weiß der Teufel noch was.


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