Chronik von Steinbach
1955

Die Erbauung der Steinbacher Johannes - Kirche:

In den Jahren 1955 / 1956 wurde die Steinbacher evang. Luth. Kirche erbaut, die am 14.Oktober 1956 eingeweiht wurde und den Namen Johannes erhielt.
Davor gehörte Steinbach zum Kirchenspiel Geroldsgrün, wo auch die Mutterkirche steht. Bis 1960 mussten auch die Steinbacher ihre Toten auf dem Geroldsgrüner Friedhof zur letzten Ruhe betten.
An dem Kirchenbau, um den Geroldsgrüner Pfarrer Hans Nusch ganz besonders bemüht war, beteiligten sich durch Hand -und Spanndienste fast die gesamte Bürgerschaft. Eine finanzielle Hilfe bedeutete die Gründung des Kirchenbauvereins, wo regelmäßig Beiträge und Spenden einkamen. Das Grundstück stellte die politische Gemeinde kostenlos zur Verfügung.

24.07.1955

Gemeinde legt Grundstein zum Gotteshaus

(Artikel / Frankenpost)

Urkunde, Bibel, Katechismus und Münzen eingemauert - Feierstunde

Mit einem Festgottesdienst am reich mit Fahnen geschmücktem Bauplatz beging die evangelische Kirchengemeinde die Grundsteinlegung der neuen Sankt Johanneskirche, die nach den Bauplänen des Architekten Baudirektor a. D. Reinhard Claassen, Coburg, errichtet wurde. Nach einleitendem Posaunenspiel und einem Kirchenlied hielt Pfarrer Senior Rudolf Schwarz eine Ansprache, daß mit dieser Grundsteinlegung im Landkreis innerhalb eines Jahres der Bau eines zweiten Gotteshauses begonnen wurde. Pfarrer Hans Nusch, Geroldsgrün, überbrachte die Segenswünsche des Landesbischofs und des Kreisdekans und verlas die Urkunde, welche mit einer Bibel, dem Katechismus, einem Gesangbuch und einigen Münzen in einer Kupferkassette, durch den Spengler Helmut Völkel eingelötet und von den Maurern Martin Zahn und Fritz Lang in den Grundstein eingemauert wurden. Mit drei Hammerschlägen weihte sodann Pfarrer Senior Schwarz den Grundstein. Mit weiteren drei Hammerschlägen und einem Bibelwort oder einem Segensspruch schlossen sich die Geistlichen der Kirchengemeinden, Landrat Dr. Eberhard Schamel, Kreisbaumeister Martin Klostermeier, Bürgermeister Fritz Drechsel, Bundestagsabgeordneter Max Spörl, Bauunternehmer Heinrich Klötzer und die Herren vom Kirchenvorstand Geroldsgrün und vom Kirchenbauausschuß Steinbach dem Weiheakt an. Die eindrucksvolle Feier war von Chordarbietungen der Kirchenchöre Geroldsgrün und Bad Steben und der Gesangvereine Steinbach und Langenbach würdig umrahmt und fand in einer abendlichen Feierstunde im Saale der Gastwirtschaft "Horn" ihren Abschluß.

 

 

Kirchenbaustein

Seit der Grundsteinlegung wurden so genannte "Kirchenbausteine" durch den "Kirchenbauverein" verkauft um den Bau des Gotteshauses so schnell als möglich fertig zu stellen. Diese Bausteine wurden nicht nur in Steinbach sondern auch in den Nachbarorten und vor allem auch an Gäste die in Steinbach zu Besuch waren veräußert. Dem erfolgreichen Verkauf war es sicher auch zu verdanken, dass man schon im gleichen Jahr Richtfest feiern konnte.

St. Johannes-Kirche gerichtet
(Artikel / Frankenpost)

In diesen Tagen fand das Richtfest der St. Johanneskirche in Steinbach statt. Pfarrer Husch aus Geroldsgrün dankte hierbei allen freiwilligen Helfern und Spendern, die zum Gelingen dieses Baues beigetragen haben. Anschließend sprach Dekan Hassmann, Naila. Als Vertreter des Landrates sprach Inspektor Wiegel, Naila. Bürgermeister Drechsel betonte, bei der Gründung des Kirchenbauvereines habe niemand gedacht, daß nach so kurzer Zeit der Bau Wirklichkeit werden konnte. Man hoffe, daß im kommenden Jahr das Werk vollendet werden kann. Den Richtspruch hielt Zimmerpolier Ernst Hornfeck von der Firma Heinrich Klötzer, Untersteinbach. Die Feier umrahmte der Gesangverein 1949 Steinbach und der Posaunenchor aus Geroldsgrün.

 

Blick auf das "untere Dorf" - den heutigen Burgring.


Fotoaufnahme Februar 1955

 

Gesangverein Steinbach

Das Bild zeigt die Theatergruppe des Gesangvereines Steinbach beim Aufführen einer Komödie.

 

©HJL