Das Wolfgang Siegel-Teleskop

Am 27.03.2003 wurde das Wolfgang Siegel-Teleskop in der Sternwarte Hof eingeweiht.

Das Teleskop wurde nach dem Hauptstifter benannt.

 

Wolfgang Siegel hielt anläßlich der Feier, bei der u.a. der Oberbürgermeister von Hof, Dieter Döhla, der Bürgermeister Hans Pechstein und der Sternwartenleiter Kurt Hopf anwesend waren, folgende Rede:

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Sternfreunde!

Am vergangenen Dienstag berichtete die Frankenpost in einem Artikel erneut über das modernste Fernrohr in deutschen Volkssternwarten - und daß die Hofer Odyssee dieses Teleskops nur zwei Jahre gedauert habe. - Was für ein Glück! - Was für ein Glück - In vorgriechischer Zeit bei Odysseus hatte sie 20 Jahre gedauert.
Sein Sirenen-Abendteuer galt im Mittelatlter als Beispiel der Standhaftigkeit gegen die Lockungen der Welt. Diese Moraltendenz wurde auch später beibehalten. Zum Glück! -
In der heutigen Zeit ist es meistens nutzlos, sich an den MAst eines Schiffes festbinden zu lassen. Noch dazu ohne Oropax! Mit Laserstrahlen würde der standhafte Mann von den Sirenen befreit und in die Unendlichkeit des Universums verschleppt werden. Und das wiederum wäre ein Glücksfall für die Hofer Sternwarte. Dann könnte nämlich Herr Hopf mit seinem team und mit Hilfe des neuen Teleskops, das 5000 Mal soviel Licht sammelt wie das blose Auge, zwischen den unzähligen Galaxien monatelang suchen, bis sie den einstigen König von Ithaka gefunden haben.
So in etwa - meine lieben Freunde - sollten Sie sich auch die vergangenen zwei Jahre bei den Verantwortlichen der Sternwarte Hof vorstellen. Ein Wechselbad der Hoffnungen und Enttäuschungen, der Fortschritte und Rückschläge. Und dennoch siegte die Vision über den alltäglichen Hick-Hack. Nur so war es möglich, daß wir das "First Light" dieses wunderbaren Teleskops in uns aufnehmen können. Was ist im Vergleich dazu unser eigenes First Light - also unser erster Lichtblick in diese Welt anläßlich unserer Geburt? Fünftausend Mal weniger!
Für mich selbst gibt es heute zusätzlich noch einen weiteren Blick - einen Einblick in das Walten und Schalten des Geschicks in meinem Leben. Dafür bedanke ich mich bei Herrn Hopf von der Sternwarte und Herrn Dr. Riemer vom Astronomischen Förderverein. Ich danke ihnen für die große Ehrung, die mir am Ende meines Lebens - nach über 80 Jahren - zu teil wurde.

Dafür, daß dieses Teleskop meinen Namen trägt

Ich wünsche dem Wolfgang Siegel-Teleskop ein gütiges Geschick auf dieser irren Welt. Allen Benutzern viel Freude und gutes Gelingen. Mit Ergebenheit, mit Demut sollen sie in unbekannte ferne Welten schauen und über dieses technische Wunderwerk das All in ihre Seelen aufnehmen. Der Sternwarte Hof und allen Sternenfreunden wünsche ich viel Erfolg und Gottes Segen.

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Teleskop mit dem Hauptstifter Wolfgang Siegel
Wolfgang Siegel blickt in die Sterne
Der Hauptstifter Wolfgang Siegel vor dem Teleskop
Wolfgang Siegel blickt in die Sterne