Hercules C-130

Im Winter 2010 habe ich meine mittlerweile 25 Jahre alte Hercules C-130 in die Werkstatt geholt und modernisiert. Da die 400er mittlerweile nicht mehr alle rund liefen, wurden sie durch kleine bürstenlose Außenläufer aus Fernost ersetzt. Weiterhin wurde ein Fahrwerk eingebaut, weil mit der künftigen Motorleistung Bodenstarts kein Problem mehr sein sollten. Als I-Tüpfelchen wurde eine Blitzanlage installiert, die jedoch nicht selbst gekauft, sondern selbst gebaut wurde.

 

Das erste Mal aufgerüstet

Echt, oder?

Die C 130 ist vollständig aus Styropor 
von W. Schwade.

Angetrieben mit 4xSpeed 400 mit 8 Zellen 
war eine Flugzeit bis zu 8 min. drin.

Überflug

Das Modell liegt ruhig in der Luft.

Abfluggewicht mit Bürstenantrieb: 2155g

Die 2m Spannweite sieht man ihr nicht an

Ohne Fahrwerk steht sie auf den Fahrwerkschachtattrappen

Die Landung ist problemlos.

Ein nicht alltägliches Modell

 

Beleuchtung und Kabel
 

Auf der Internetseite von RC-Info.at  habe ich eine Bauanleitung für eine Beleuchtungsanlage gefunden. Der Bau ist von jedem Modellbauer zu schaffen, der mit einem Lötkolben umgehen kann. Es werden keine elektrotechnischen Meisterleistungen verlangt, da die Anleitung wirklich leicht verständlich geschrieben und mit vielen Bildern versehen ist. Die Steuerung kann 4 superhelle LED und 4 so genannte Emitter ansteuern. Die Emitter sind nochmals heller und stärker als die LED und können problemlos bei Tageslicht erkannt werden. Man sollte keinesfalls länger in diese Lichtquellen blicken!

Die Blitzsteuerung fertig verdrahtet im Modell.

Hier der 3 Watt Emitter für einen Landescheinwerfer. Das Bauteil wurde mit
wärmeleitfähigen Epoxydharzkleber auf einen Aluwinkel geklebt, auf dem wieder
ein Kühlkörper für gute Kühlung sorgt. Im Dauerbetrieb müssen diese starken
Lichtquellen gekühlt werden!
Die auf Lochrasterplatine aufgebaute Steuerung muss abschließend programmiert werden. Dabei kann man im 1/20 Sekundenraster jeden einzelnen Ausgang programmieren und einem 3-Stufen Schalter der Fernsteuerung zuordnen. Das Programmierkabel für die parallele Schnittstelle wird in der Anleitung genauso beschrieben, wie die erforderlichen Programme.
Die Materialkosten für die Steuerung betrugen ca. 15.-€, die Kosten der LED und der Emitter lagen bei ca. 10.-€.
Ich habe hier zwei kleine Filmchen, in denen man die Beleuchtungsanlage in Funktion sieht: Video1; Video2
Die Kabel wurden in einen neu geschnittenen Kabelschacht gelegt.
Mit einer kleinen Kreissäge wurde der alte Holm und die alten Motorkabel entfernt. Der neue Kabelschacht wurde rundherum mit Kohleband laminiert. Nach dem verlegen der Kabel kam obenauf eine Abdeckung aus 2mm Balsaholz und darüber wieder eine Lage Kohleband. So kann man auch nachträglich einzelne Leitungen einziehen - zum Glück, denn mit lauter Kabelei vergaß ich anfangs die Servokabel für die vier Drehzahlsteller.


Obenauf kam dann noch ein Streifen Bespannpapier, das mit etwas abgedunkelter Originalfarbe gerollt wurde.
In der Fläche laufen jetzt 6 Doppellitzen aus einem Kat-6 Kabel für die LED und Emitter, 2 verdrillte Servokabel für die Querrudermaschinen und 4 verdrillte Servokabel für die Drehzahlsteller.
Bis zu den ersten Motorgondeln sind 2x1,5 qmm Litze verlegt, zu den äußeren Gondeln sind es noch 2x0,75 qmm. Die Stromkabel sind in der Mitte zusammengefasst und werden von 2x4 qmm gespeist.
Dort sitzt ein Kondensator 470µF, an den äußeren Motorgondeln noch je ein 220µF Kondensator. Sie verhindern eine zu große Erwärmung der Drehzahlsteller im Teillastbereich.

 

Motoren


Mit einer einfachen Montierhilfe wurden die Motorträger an die Fläche geklebt.


Alle Antriebe wurden vorab an einer Platte befestigt und verkabelt. Hier konnten
die Drehzahlsteller ohne Stress programmiert und die Motoren getestet werden.
Verbaut wurde kleine Außenläufer vom Typ 2208/14 aus Fernost mit 1450 U/V.
Hier wurden auch die 7x4 APC mit den Spinnern jedes Antriebes gewuchtet.
Als Steller kamen 30A Steller vom gleichen Anbieter zum Einsatz. Dabei wird
ein BEC für die Beleuchtungsanlage, ein BEC für die Querruder und eins über
Schottkydiode für die restlichen RC-Komponenten verwendet. Parallel zum
Empfänger wird noch ein 1000er Empfängerakku angesteckt.


Die Montage an den Motorträgern erfolgt von vorne mit der beiliegenden Rückwand-
Montage des Motors. Der Steller verschwindet hinten im Motorträger.


Hier die fertigen Anschlüsse der Fläche. Oben links die Drehzahlsteller, in der Mitte
die Anschlusskabel zum Flugakku, oben rechts die Servos und unten die Beleuchtung.

 

Herstellung der Motorgondeln aus PET-Flaschen


Die Form aus Balsaholz wird in die Flasche gesteckt. Mit Holzresten wird die
PET-Flasche quasi ausgefüllt, so dass eine leichte Spannung an der Form anliegt.


Mit einem Heißluftföhn wird rundum gleichmäßig erwärmt.
Temperatureinstellung bei geregeltem Föhn: ca. 250 Grad.


So sieht die untere Gondel nach dem Ausschneiden aus.


Nach dem Anschleifen mit 400er Wasserschleifpapier kann man die Teile
sehr gut mit wasserlöslichen Acryllack bemalen. Die Farbe hält gut.


Es wurden jeweils vier obere und 4 untere Gondelhälften erstellt. Die unteren Hälften
wurden mit ca. 1 cm Übermaß ausgeschnitten, so dass man die beiden Hälften mit-
einander verschrauben konnte. An den Motorträgern wurden entsprechende
Holzklötzchen angeklebt.
Für die 4 Gondeln habe ich 11 PET-Flaschen mit 1,5 Liter Inhalt benötigt.
Das Gewicht pro Gondel beträgt 11 Gramm.

Hier ein kleines Video vom finalen Motorlauf.

 

Fahrwerk


Für das Bugfahrwerk wurde aus 4mm Federstahl ein "T" hartgelötet, auf dem
zwei 45mm Moosgummiräder ihren Dienst tun. Die Anlenkung kommt vom
Seitenruder Servo. Natürlich darf die Landebeleuchtung nicht fehlen.


Für das Hauptfahwerk habe ich 70mm Moosgummiräder verwendet. Die Fahrwerks-
klappen bestehen aus einem Stück Pappröhre, in die eine Kiefernleiste mit den Kohle-
Achsen geklebt ist. Die jeweils vordere Achse ist mit einem Stellring gesichert.


So sieht die Hercules jetzt mit dem Fahrwerk aus. Das Abfluggewicht mit einem
3S5000 Flugakku beträgt jetzt 2700g. Das sind 550g mehr als am Anfang, jedoch
stehen jetzt auch ca. 2000g Standschub gegenüber anfangs 900g zur Verfügung.
Die Stromaufnahme bei Vollgas ist von 35A auf 36A gestiegen, die Motorlaufzeit
beträgt nach 80% Kapazität des Akkus 6,5 Minuten .


 

 

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