Ich möchte hier eine kurze Anleitung geben, wie man die beiden Ruderhälften eines V-Leitwerks leicht und fest miteinander verbinden und auf dem Rumpf befestigen kann. Geeignet für herkömmliche Leitwerke mit Dämpfungsflossen und Ruder.

Zur Verbindung der Dämpfungsflossen benötigt man stabile, leichte Kulissen, die man sehr gut aus Kohlerowings und Polyesterharz herstellen kann. Auf ein Balsabrett klebt man zwei identische Formen aus 5x5mm Balsaleisten entsprechend der V-Stellung und des gewünschten Abstandes der Ruderhälften auf. Der Winkel beträgt ca. 110-120 Grad, die Breite richtet sich nach der Höhe von Nasen- und Endleiste der Ruderhälften. Will man die Ruder (teil-)beplanken, so muß man die Beplankungsstärke noch abziehen. 

In die Formen werden schichtweise so viele harzgetränkte Kohlefaserrowings eingelegt, bis sich eine gepreßte Dicke von ca. 3mm ergibt ( ca. 4 Stck.). Die Schenkellänge sollte etwa 10cm sein, daher die Rowings beidseitig etwa 1cm länger lassen. Ist die gewünschte Dicke erreicht, werden die beiden Formen oben mit vorher zugeschnittenen Balsaleisten abgedeckt und beschwert, bzw. mit Stecknadeln befestigt, nachdem die Leisten gut angedrückt wurden. Man muß die Nadeln nur vor dem vollständigen aushärten wieder entfernen!

Nach den Aushärten des Harzes (langsamen Härter nehmen!) schleift man das Balsaholz außenherum ab, sägt die Schenkel auf das gewünschte Maß und erhält superleichte, stabile Verbindungen für unsere VLW-Hälften.

An der Nasenleiste der Dämpfungsflossen wird etwas Material ausgeschliffen, damit die vordere Kulisse parallel zur hinteren, an der Endleiste sitzenden eingeklebt werden kann. Die Verbinder werden mit Harz eingeklebt, darauf achten, daß sie mittig zu Nasen- und Endleiste liegen und beidseitig noch Platz für die Beplankungen in Mittenbereich bleibt. Dabei zuerst die Verbinder in eine Ruderhälfte kleben, aus parallelen Verlauf achten. Um einen Verzug zu vermeiden, sollte man die fertige Hälfte mit einem parallelem Klotz der V-Form entsprechend unterlegen und dann in die zweite, auf dem Baubrett befestigte Dämpfungsflosse einkleben. Vor den Verbinder an der Nasenleiste kann man in der Mitte noch zwei kleine Balsakeile einkleben.

Wer die Flossen innen beidseitig beplanken will sollte das jetzt tun (1,5mm genügt, oder entsprechend bis zu Oberkante von Nasen - Endleiste). Die Beplankungen müssen innen passend zugeschnitten werden. Eventuell können die Aussparungen, in denen jetzt die Kulissen eingeklebt sind, mit einem Streifen Balsarest ausgefüllt werden.

Es werden zwei Befestigungsbrettchen aus 2mm Sperrholz angefertigt. In diese Brettchen werden die Bohrungen für zwei 3mm Buchendübel die 4mm Nylonschraube gebohrt (Brettchen aufeinanderlegen und zusammen bohren!). 
Ein Sperrholzbrett wird unten bündig zwischen die Verbinder eingeleimt
 

In die 3mm Bohrungen des Kulissenverbinders werden passende Buchenrundstäbe eingeleimt. Es reicht, wenn sie unten 2mm überstehen.
Auf das Rumpfende wird dann die Ruderauflage geleimt, nachdem unter die Befestigungsbohrung eine 4mm Einschlagmutter aufgeleimt wurde.
 

Zwischen den Kulissen wird mit Balsa aufgefüllt. Der Durchmesser des Schraubenkopfes wird bis zum Sperrholz ausgeschliffen. Für die Bowdenzüge werden entsprechende Vertiefungen eingebracht.
Ein so hergestelltes V-Leitwerk wiegt komplett ca. 40 Gramm.
 

Die Rumpfhälften sollten mit Kiefernleisten unter der VLW Auflage verstärkt werden, auch wenn man das Leitwerk fest mit dem Rumpf verbinden will.

Wem die Anfertigung der Leitwerksverbinder zu aufwendig ist, der kann sie auch aus 2mm CFK bzw. GFK Plattenmaterial oder 2 - 3 mm dickem Flugzeugsperrholz aussägen. 2mm dicke Federstahldrähte sind dazu ebenso geeignet. Kohle ist jedoch festigkeits- und gewichtsmäßig das am besten geeignete Material. Dem Einfallsreichtum eines Modellbauers sollten hier keine Grenzen gesetzt sein!