Teil 2: Beplankte oder teilbeplankte Seitenflosse

 

Baut man eine (teil-) beplankte Seitenflosse, so kann man einen normalen Pendelruderhebel einsetzen. Diese Kunststoffteile gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Selber machen lohnt nicht, da die Teile ohnehin nicht teuer sind.
 

Bei MPX gibt es z.B. Standart- und Contestanlenkungen. Der Unterschied liegt an der Länge des unteren Hebels. Beim Contest ist die Anlenkung länger, man kann die HR-Flosse höher setzen, was beim Landen in höherem Gras eine gewisse Sicherheit gegen Berührung gibt. 

Ruderhebel

 
 
 

Flossenformen

Zum Bau einer  vollbeplankten Seitenflosse für einen 3m Segler nimmt man z.B. für die Nasenleiste 8 x 5mm, für die Endleiste 8 x 12mm Balsa. Die 4-5 Halbrippen können je nach Geschick gerade, trapezförmig oder profiliert sein und bestehen  bis auf die unterste (3mm)  aus 2mm Balsa. Will man die Flosse nach oben hin verjüngen, sollten die Halbrippen im Block angefertigt werden. 

Von der Untersten Halbrippe schneidet man an beiden Rändern 1mm Material ab, weil sie als Auflage der beiden Seitenverstärkungen dient. 

obere Hilfsrippe

 
 
 
 
 

Verstärkung

Je nach gewünschter Höhe der Ruders schneidet man zwei 1mm Sperrholzverstärkungen aus. Die Verstärkungen sollten ca. 15mm in den Rumpf, und 15mm über das Höhenruder reichen. 

Hilfsleisten

Im Bereich der Sperrholzbrettchen wird nun an Nasen- und Endleiste eine Auflage geklebt, die auch 2mm schmäler sein muß als die beiden Leisten. 

Aussparungen für Ruderhebel

Vor dem Aufkleben der Verstärkungen werden lt. Schablone die Löcher für die HR-Aufnahme gebohrt. Das Vordere wird auf das Maß des Lagerröhrchens, das Hintere wird dem Ausschlag entsprechend ausgearbeitet. 

Nach dem Aufkleben der Verstärkungen wird der Pendelruderhebel probehalber eingebaut. 
 Man sollte jetzt einmal alle Teile einsetzen und mithilfe der Schablone (oder den fertigen Ruderhälften) testen, ob sich die Anlenkung ohne anzustreifen in beide Vollausschlagrichtungen leichtgängig bewegen läßt. 
 Das Lagerröhrchen bzw. die Lager für den entsprechenden Ruderhebel wird erst nach dem Verschleifen des gesamten Ruders eingeklebt (wobei ich immer die fertig gebauten Höhanruderhälften anstecke und den winkeligen Sitz kontrolliere). 
 Nach dem Verschleifen wird die Fosse beidseitig mit 1mm Balsa beplankt, vor dem Aufbringen der zweiten Hälfte jedoch die Positionen der Öffnungen mit einer Nadelfeile durchstoßen. (siehe Teil 1, such das Loch!) 
Nach dem Anbringen der 10x10mm Nasenleiste und des oberen Randbogens wird die Flosse profilgemäß verschliffen. 

Seitenflosse

 
 
 
 
 
 

Jetzt kann der Ruderhebel wie in einen Fertigrumpf eingebaut werden. Bei manchen Pendelruderhebeln sind für das Messinglager zwei Hohlnieten vorgesehen. Die Bohrungen müssen dann dementsprechend vergrößert werden. 
Angelenkt wird entweder mit Bowdenzug oder Schubstange. 

Ruder am Rumpf

Varianten

Man kann die Seitenruderflosse auch teilpeplankt bauen, d.H. der Teil über der Verstärkung bleibt offen. Dazu benötigt man in unserem Fall lediglich eine Nasenleiste 10 x 15mm und eine Endleiste 8 x 17mm aus etwas festeren Balsaholz um auf die gleichen Maße zu kommen. Man muß beim Bügeln etwas mehr aufpassen, damit man die Farbschicht nicht am härteren Sperrholz abdrückt. 

 
 
 

Die hier angegebenen Maße müssen natürlich nicht unbedingt übernommen werden. Je nach Seglertyp wird die Seitenflosse dicker oder dünner gewählt werden müssen.
 
 

Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe
und der Speicherung in elektronischen Medien.
Jede Verwertung bedarf der vorherigen Zustimming des Verfassers!