Elektroantrieb mit Verlängerungswelle


 

Der Einbau eines Stirnradgetriebe- oder Zahnriemenantriebes in eine spitze Rumpfnase ist durch den Achsversatz meistens nicht möglich. Ein Planetengetriebe wäre hier die einzige Möglichkeit, ist aber wesentlich teuerer. Ich möchte hier eine kleine Anleitung zum Einbau eines Antriebes mit Verlängerungswelle geben. 

Alle Einzelteile im Überblick

Zum Einbau benötigt man lediglich etwas Restholz, einen Kabelbinder 160mm lang, ein Kugellager, eine Welle und eine Kupplungsbuchse (Kosten ca. DM 20.-). 
Das Lager und die Welle gibt es in Eisenhandel, die Buchse stellt man aus 10mm Aluminium Rundmaterial her, Kabelbinder erhält man bei jedem Elektroinstallateur. Wer keine Möglichkeit hat an eine Drehbank heranzukommen und nicht lange nach den Teilen suchen will, dem habe ich das passende Material zusammengestellt: 

4 mm Wellenausgang:
Kugellager: SKF 624-2Z, Conrad Best.Nr.: 214434 
Welle 4mm Silberstahl, Conrad Best.Nr.: 237060 
Kupplungsbuchse, Graupner Best.Nr.: 3382 

5 mm Wellenausgang:
Kugellager SKF 619/5-2Z, Conrad Best.Nr.: 214442 
Welle 5mm Silberstahl, Conrad Best.Nr.: 237078 
Kupplungsbuchse, Graupner Best.Nr.: 3373

Motorspant

Für 600er Antriebe habe ich eine Motorbefestigung entworfen. 
Sie besteht aus zwei Halbspanten mit einem 40mm Rundausschnitt. Zwischen die Einzelspanten wird Balsaholz geklebt, das nach dem Trocknen dem Bild entsprechend abgeschliffen wird. 
Eine gute Hilfe hierfür ist ein ca. 38mm dickes Rohr, um das man mit Kontaktkleber Sandpapier klebt. 

Die Holzteile

In den Kopfspant wird ein dem Lager entsprechendes Loch gesägt (13mm für SKF 624, 16mm für SKF 619). 
Die Öffnung eher etwas kleiner aussägen, damit sich das Lager später noch straff einsetzen läßt. 
In den Ecken wird mit einer Rundfeile etwas Material ausgefeilt, so daß eine Kleeblattähnliche Öffnung entsteht. 
Das Lager hat nun eine Vierpunktauflage und kann in den Aussparungen nach dem Finish mit einigen Tropfen Klebeharz gut besfestigt werden.


 

Die komplette Einheit muß vor dem Einbau sorgfältig ausgerichtet werden.

Vor dem Einbau muß die Kupplungsbuchse auf der meist mit Untermaß gefertigten Getriebewelle ausgerichtet werden, damit die verlängerte Welle nicht allzu sehr eiert. 
Dazu wird der Antrieb an eine Spannung von ca. 2 V angeschlossen und die beiden Madenschrauben gegenseitig so lange verstellt, bis man einen ruhigen Lauf ohne Seitenschlag erhält. Ein kleiner Tropfen Schraubensicherung leistet hier gute Dienste. 

So sieht der Antrieb komplett aus

Der Motor wird mit einem 3mm dickem, doppelseitigen Schaumklebeband (ähnich Power Strip) in den Motorspant geklebt. Zuerst das Band an den Motor kleben und mit einem Tropfen Silikon in den Spant setzen. Zusätzlich wird ein Kabelbinder durchgezogen. 
Die Befestigung ist so schwingungsgedämpft, hält bombensicher und läßt sich jederzeit wieder öffnen. 
Sollte der Antrieb eine Neigung zum Aufschwingen zeigen, dann hilft hier eine zusätzliche Auflage hinter den Lüftungsschlitzen am Lagerschild mit einem schmaler gefertigtem Spant.

fertiger Einbau

Mit dieser Antriebseinheit 
läßt sich durchaus ein Einbau in eine Rumpfspitze mit einem 44 mm Spinner realisieren.

 

Der Antrieb fertig im Modell eingebaut. Bei stärkeren Motoren kann eine seitliche Abstützung des Motors im Bereich des Getriebes nötig sein um dem Drehmoment entgegenzuwirken.

Beim Rohbau wird der Motorspant fluchtend eingeklebt. Das Lager wird erst nach dem Finish mit 4 Tropfen Klebeharz befestigt.

 


 
 
 
 

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